Graffiti-Kunstwerke an die Gemeinde übergeben

Wer mit dem Auto in Goldenstedt unterwegs ist, ist ihnen schon vielerorts begegnet: den Fässern mit Geschwindigkeitsanzeige. Ihr Zweck: den Verkehr überall dort in der Gemeinde zu beruhigen, wo viele Autos gefühlt zu schnell vorbeiziehen. Elf Schülerinnen und Schüler der Marienschule hatten nun die Gelegenheit, zwei dieser Fässer umzugestalten, um sie noch präsenter im Ortsbild zu machen.

Vorgaben seitens der Gemeinde gab es dabei nicht und die passenden Materialien wie Sprühdosen und Masken waren noch von einem früheren Projekt vorhanden. Im Januar hatte Dirk Klostermann vom Bauhof die beiden Fässer direkt bis an die Schultür geliefert und dem Wahlfplichtkurs Kunst lediglich zwei Arbeitsanweisungen mit auf den Weg gegeben: „Vorsicht bei den scharfen Innenkanten - und viel Spaß!“

Zunächst wurde in zwei Gruppen geplant, welche Kunstwerke eigentlich auf die ungewöhnliche Leinwand gebracht werden sollten. Eine Gruppe entschied sich für Tiermotive, die andere für eine Mischung aus einem Sonnenuntergang und der Botschaft „Slow down“. In der Folge deckten die Künstlerinnen und Künstler die Fässer Schritt für Schritt mit Graffiti ein und stießen dabei auf einige Hindernisse: Stand das Fass, folgte die Farbe oft dem Ruf der Schwerkraft. Lag das Fass, konnte nur ein Ausschnitt bearbeitet werden. Hinzu kamen unterschiedliche Aufsätze für die Spraydosen und damit unterschiedliche Ergebnisse, außerdem Wind und Wetter und und und. Aber nach und nach meisterten die Gruppen aus dem Jahrgang 6 jede einzelne dieser Herausforderungen - und drückten den Fässern in nur drei Doppelstunden ihren Stempel auf.

Begeistert von den Graffiti-Kunstwerken zeigten sich bei der Übergabe an die Gemeinde auch Dirk Klostermann und Bürgermeister Alfred Kuhlmann. Ihrem Fazit („Das habt ihr toll gemacht!“) schlossen sich auch Schulleiter Axel Krämer und Kurslehrer Peter Strohmann an. Alle Beteiligten hoffen, dass einige Autos künftig noch ein wenig gemächlicher an der Geschwindigkeitsmessung vorbeifahren und so die Kunst der Langsamkeit für sich entdecken.

Ob sich diese Hoffnung erfüllt, lässt sich übrigens auf der Homepage der Gemeinde nachvollziehen: Unter https://www.goldenstedt.de/geschwindigkeitsmessungen sind die Ergebnisse „vom Fass“ aufgelistet.